Wir treffen uns in der Lounge mit Ralf Mauer und Michael Bammert! Beide sind langjährige Ausbilder bei Thieme und wurden im Sommer 2022 mit der Silbernen Ehrennadel (25 Jahre) als IHK*-Prüfer ausgezeichnet. Grund genug für uns, ein Interview mit den beiden Herren über ihre Auszeichnung, ihre Aufgaben als Prüfer und ihre Erfahrungen als Ausbilder bei Thieme zu führen. IHK* = Industrie- und Handelskammer

25 Jahre Know-how: Ausbilder und IHK-Prüfer formen erfolgreiche Karrieren

It's Thieme Time
It’s THIEME time!
 

Ralf Maurer und Michael Bammert haben eines gemeinsam!  Beide sind langjährige Ausbilder bei Thieme und wurden im Sommer 2022 mit der Silbernen Ehrennadel (25 Jahre) als IHK-Prüfer ausgezeichnet.

Grund genug für uns, die beiden Herren zu ihrer Auszeichnung, zu ihren Aufgaben als Prüfer und zu ihren Erfahrungen als Ausbilder bei Thieme in einem Interview zu befragen.

Unser Ausbildungsleiter Ralf Maurer mit Auszubildender

Ralf Maurer ist seit 35 Jahren im Unternehmen.
Seit 27 Jahren ist er als Ausbilder tätig, seit 2000 als Ausbildungsleiter und IHK-Ausbildungsprüfer.

Er begann seine Laufbahn bei Thieme 1986 als Auszubildender Industriemechaniker. 1994 schloss er die Weiterbildung zum Maschinenbautechniker ab und ist seit 2000 Ausbildungsleiter für das gesamte Unternehmen.

Sein Arbeitsplatz ist die Ausbildungswerkstatt im Geschäftsbereich Drucksysteme.

Herr Bammert in seinem Arbeitsumfeld

Michael Bammert ist seit 38 Jahren im Unternehmen und ebenfalls seit 28 Jahren Ausbilder und IHK-Ausbildungsprüfer.

Er begann seine Laufbahn 1984 bei Thieme als einfacher Schäumer, Einrichter, Schichtführer, machte 1992 den Industriemeister Kunststoff- und Kautschuk, wurde anschließend Produktionsleiter im Bereich Automotive und dann 22 Jahre Betriebsleiter für den Bereich Polyurethan.

Mit 58 Jahren hat er dann aus gesundheitlichen Gründen einen Gang  runtergeschaltet und arbeitet aktuell als Schichtführer-Formteile in der Schäumerei im Geschäftsbereich Polyurethan.

Wie sind Sie Ausbilder / IHK-Prüfer geworden?

 

Schon in seiner Jugend hat Michael Bammert mehrere Jugendgruppen geleitet, z.B. die Landjugend. Über 10 Jahre lang war er Jugendgruppenleiter in Zelt- und Ferienlagern. In dieser Zeit organisierte er, zusammen mit einem Kumpel, auch die ersten Disco-Veranstaltungen in seinem Heimatort, um die Jugendlichen aus der Umgebung zusammenzubringen.

Nach seiner Weiterbildung zum Kunststoff- und Kautschukmeister bei Thieme und der Freude an der Arbeit mit jungen Menschen war es für ihn an der Zeit, selbst auszubilden. Hinzu kommt, dass Thieme Fachkräfte für das Schäumen benötigt und 80 Prozent der Kunststoff-Facharbeiter aus dem Bereich Spritzguss kommen. Deshalb lag es Herrn Bammert am Herzen, den eigenen Nachwuchs auszubilden und zu fördern.

Die damalige Geschäftsleitung fand diese Idee gut, und hat ihn gleich darauf,  auch als Prüfer bei der IHK vorgeschlagen und angemeldet.

Was sind die wichtigsten Aufgaben und Anforderungen des THIEME-Ausbildungsleiters?

In vielen anderen Unternehmen werden Bewerberinnen und Bewerber mit Hilfe eines Eignungstests auf ihre Eignung für das Unternehmen geprüft. 

Ralf Maurer dagegen nimmt sich viel Zeit für den Bewerber. In einem ausführlichen Gespräch prüft er ihn auf Herz und Nieren. Die Entscheidung, welcher Bewerber für eine Ausbildung bei Thieme geeignet ist und ins Team passt, trifft er hauptsächlich selbst, nach Rücksprache und Freigabe der Geschäftsleitung.

Dabei verlässt er sich auf seine Menschenkenntnis und sein Bauchgefühl - in 99% der Fälle klappt das bisher hervorragend. 

Den jungen Menschen zu formen und ihn auf seinem Weg ins Berufsleben zu begleiten, darin sieht er seine Aufgabe als Ausbilder.

In den ersten 6 - 8 Wochen gibt es einen Grundkurs!

 

Alle Auszubildenden - egal ob sie für den Geschäftsbereich Drucksysteme - Maschinenbau oder für den Geschäftsbereich Polyurethan - Kunststoffverarbeitung eingestellt werden - durchlaufen in den ersten 6-8 Wochen einen Grundkurs!

In diesem Basiskurs werden grundlegende Dinge vermittelt. Damit der neue Auszubildende den Reifegrad erreicht, der für den Start in die Ausbildung notwendig ist.

Hier geht es noch nicht so sehr um die Vermittlung von Fachwissen, sondern z.B. um die Entwicklung von Interesse und Gespür für Technik oder das Erlangen eines Gefühls für das Material.  

Aber auch Grundsätzliches wird vermittelt: Wie kommunizieren wir im Betrieb, wie verhalten wir uns gegenüber den Kollegen?

Welche Anforderungen sollte ein Ausbilder erfüllen?

 

Ein Ausbilder spielt eine wichtige Rolle in der Berufsausbildung.  Welche Voraussetzungen sollte ein Ausbilder - abgesehen von den fachlichen Kenntnissen - mitbringen?  

Hier nannte Herr Bammert die wichtigsten Voraussetzungen:

Ganz wichtig ist das Einfühlungsvermögen: Ein guter Ausbilder sollte in der Lage sein, sich in die Lage seiner Auszubildenden zu versetzen und auf ihre Bedürfnisse und Probleme eingehen zu können. Er sollte sie motivieren und unterstützen können. Er muss eine Respektsperson, aber auch ein väterlicher Freund sein.

Herr Maurer wirft ein:  Die Fähigkeit haben, Motivation zu erfinden!

Er muss in der Lage sein, komplexe Informationen auf eine verständliche und leicht zugängliche Art und Weise zu vermitteln.

Und Geduld - Geduld - Geduld 😀 !

Welche Voraussetzungen sollte ein guter Prüfer mitbringen?

 

Es ist klar, dass ein Prüfer in erster Linie über fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Prüfungsmethoden und -techniken verfügen sollte. Was sollte er darüber hinaus mitbringen?

Er ist eine Art Schiedsrichter und sollte Gerechtigkeitssinn besitzen. Er sollte unvoreingenommen und unparteiisch sein, um eine faire Bewertung der Prüfungsergebnisse zu gewährleisten.

Auch hier ist Einfühlungsvermögen sehr wichtig! Der Prüfer sollte fähig sein, sich in den Prüfling hineinzuversetzen und auf seine Bedürfnisse und Fragen einzugehen. 

Der Prüfer sollte ein Gespür für die Wahrheit und auch für Zusammenhänge haben.  Hat der Auszubildende die Aufgabe wirklich gemacht oder hat er sie nur auswendig gelernt?  

Ebenso sollte er in der Lage sein, sich auf unterschiedliche Prüfungssituationen einzustellen und flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren.

Ausbilder ist eine verantwortungsvolle und motivierende Aufgabe

Welche Vorteile ziehen Sie sich als Ausbilder für sich selbst?

 

😁 Beide lachen und antworten spontan:

 

Wir lassen uns auf eine andere Generation ein. Durch das Verhalten der jungen Generation bleiben wir aktuell und am Puls der Zeit.

Manchmal hinterfragt und überdenkt man sein eigenes Verhalten.

Wir sind bemüht, auf Augenhöhe zu bleiben.

Was bringt Ihnen die Prüfertätigkeit - persönlich?


Das, wofür sich die Prüfertätigkeit wirklich lohnt, sind die Erfahrungen, die wir machen und die wir dann an unsere Auszubildenden weitergeben können.

Als Prüfer kennen wir den grundsätzlichen Ablauf einer Prüfung. Das können wir unseren Auszubildenden erklären und ihnen so die Angst vor der Prüfung nehmen.

Außerdem bekommen wir ein Gefühl dafür, wie die Fragen in den Prüfungen gestellt werden und zu stellen sind, was unsere Auszubildenden in einer Prüfungssituation erwartet und können sie entsprechend darauf vorbereiten.

Man vernetzt sich, tauscht sich aus, hilft sich gegenseitig und manchmal entstehen daraus auch Freundschaften.

Über den Tellerrand des Unternehmens geschaut...
 

Guter Austausch unter den Ausbildern und ein Erfolg für die gesamte Region

 

Für die Verfahrensmechaniker war die Berufsschule zunächst im fernen „Würzburg“ und dann einige Jahre in „Donaueschingen“ im Schwarzwald und damit immer mit einem Internatsaufenthalt verbunden.

Die ausbildenden Betriebe in der Region und in der Branche haben sich zusammengeschlossen und sich für eine Berufsschule in der Nähe eingesetzt. So wurde an den Gewerblichen Schulen Emmendingen im Schuljahr 2003/2004 erstmals eine Berufsschulklasse eingerichtet. Heute werden diese Klassen sogar in Mehrzügigkeit geführt!
 

Praxisnahe Betriebsbesichtung im Geschäftsbereich "Polyurethan"


Seit vielen Jahren bieten wir in Absprache mit der Gewerbeschule Emmendingen einmal im Jahr für die Auszubildenden des dritten Lehrjahres zum Verfahrensmechaniker Kunststoff Kautschuk eine Betriebsbesichtigung im Kunststoffwerk an. Da das Thema „Schäumen“ nur ca. 2% des Lehrstoffes ausmacht, lernen die Auszubildenden vor Ort praxisnah mehr als in jedem Fachbuch über dieses Verfahren.

Thieme Ausbildung Logo

Was macht eine Ausbildung bei THIEME aus?


Neben der Vermittlung von Fachwissen und der Prüfungsvorbereitung - würden wir sagen - der persönliche Kontakt zu den Auszubildenden und wenn nötig auch mal “unter die Arme greifen”. 

Dazu zwei Beispiele:

Ein Auszubildender hatte es nicht leicht und konnte bei seiner ersten Prüfung nicht unbedingt glänzen. Herr Bammert sah aber in ihm mehr Potential, als er bis zu diesem Zeitpunkt gezeigt hatte und führte daraufhin ein klärendes Gespräch mit ihm und unterstützte ihn während des weiteren ¾ Jahres in besonderem Maße. Der Auszubildende blühte auf, legte eine gute Abschlussprüfung ab und wurde sogar als Facharbeiter übernommen.

Herr Maurer bemerkte bei einem Auszubildenden, dass er für einen anderen Beruf, der im Betrieb angeboten wurde, besser geeignet war. Der Auszubildende konnte innerhalb des Betriebes wechseln und die Ausbildung machte ihm von diesem Tag an mehr Spaß.

Ein weiteres Beispiel:

Die Auszubildenden bei Thieme sind von Anfang an ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Statt sich nur 3 bzw. 3,5 Jahre in der Ausbildungswerkstatt zu „verstecken“, verbringen sie einen Großteil ihrer Zeit in den verschiedenen Produktionsbereichen, arbeiten dort größtenteils eigenverantwortlich mit und haben so auch die Möglichkeit, die Produkte und ihre späteren Einsatzgebiete besser kennen zu lernen.

#Ausbildung  #Karriere #IHKPrüfer #Ehrenamt

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